Mag. Uwe Wobrowsky
mehrere Monate in Simikot
Historie
Vor ungefähr sieben Jahren besuchte Herr Eduard Frosch auf seinem Weg zum Kailash Simikot. Aus reinem Interesse suchte er das Spital auf und fand es verwüstet. Er traf Frau Liz Donovan, eine Österreicherin, die mit Jim Donovan verheiratet ist. Zur Verbesserung der Gesundheitssituation in Humla hatten diese zwei gemeinnützige Vereine gegründet: „Nepal Trust Scotland (NTS)“ und „Nepaltrust Nepal (NTN)“. Durch sie beeinflusst gründete Herr Eduard Frosch in Wien, „Nepal Trust Austria“ einenebenfalls gemeinnützigen Verein, und gewann Herrn univ. Prof. Dr. Alex Blaicher als Präsident dieser Vereinigung. In der Folge unterstützte NTA NTN. Zwei „Health Camps“ wurden organisiert (2004 und 2006). Ärzte und Krankenschwestern aus Österreich und Großbritannien nahmen gemeinsam mit nepalesischen Ärzten und Krankenschwestern daran teil. Jeweils über 8000 Menschen wurden behandelt.
Im Jahre 2006 bat mich Herr Eduard Frosch ein halbes Jahr nach Simikot zu gehen um das Health Camp 2006 vorzubereiten („ du bist jetzt in Pension und hast ja nichts zu tun“). Die Organisation betreffend fand ich große Hilfe bei Herrn Tsepal Dorje Lama. Als ich das Spital besuchte, musste ich feststellen, dass die meisten Gebäude verwüstet waren. Es gab ein Treffen eines Hospital Commitees, in welchem die wichtigsten Persönlichkeiten von Simikot vertreten waren. Um einen netten Arbeitsplatz für das Personal zu schaffen und auch eine angenehme Atmosphäre für die Patienten, schlug ich vor das Spital auszumalen (NTA würde die Farbe und den Transport bezahlen). Meine Idee war, gemeinsam mit der Belegschaft das Spital auszumalen. Diesbezüglich fand ich große Unterstützung in dem damaligen ärztlichen Leiter, Dr. Shree. Er selbst nahm den Pinsel auf und begann mit mir und einigen Freunden von NTN mit der Arbeit. Plötzlich, durch die Belegschaft des Spitals, nahm die Zahl der Helfer zu. Wir verbrauchten über 500kg Farbe. Ich glaube es ist das einzige Spital in Nepal, das von der Belegschaft ausgemalt worden ist und dadurch nett aussieht. Mit Hilfe des Forstamtes haben wir sogar 120 Bäume gepflanzt, die leider aber hauptsächlich den Eseln als Nahrung dienten.
Nach dem Health Camp im September 2006 (10 Tage, über 8000 Patienten, 280 Operationen, davon 48 sehr schwere), beschloss NTA sich zu bemühen alle Hilfe angedeihen zu lassen, dass das Spital das ganze Jahr über ein Funktionierendes werde, da das Health Camp ein großer Erfolg war. Aus verschiedene Gründen haben wir uns im März 2007 von NTN und NTS getrennt und eine eigenen gemeinnützigen Verein gegründet, Nepal Austria Partnership Organisation, der in Simikot registriert wurde. Ich war sehr glücklich Herrn Tsepal Dorje Lama als dessen Präsidenten gewinnen zu können. Das zuständige Ministerium (MoHP) stimmte zu Herrn Tsepal unter der Aufsicht des jeweiligen ärztlichen Leiters (DHO) als Manager für das Spital zu benennen. NTA versprach NAPO zu unterstützen und Herrn Tsepal einen Gehalt zu zahlen. Wir wollten auch ein eigenes Gästehaus haben, welches in spätestens zehn Jahren unabhängig arbeiten soll. Herr Tsepal stellte Frau Kunti Lama an um ihm bei der Führung des Gästehauses zu helfen. Wir stimmten zu auch ihr einen Gehalt zu zahlen. Zur Schaffung bessere Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten haben wir sogar Computer und das Internet in das Gästehaus gebracht. Allerdings sind die Betriebskosten zurzeit noch sehr hoch.
Um zu helfen versuche ich, trotz aller Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Wien und Simikot, so oft wie möglich nach Simikot zu kommen. Zusätzlich haben wir freiwillige österreichische Ärzte, Krankenschwestern und Techniker ermutigt nach Simikot zu kommen und mitzuhelfen das Spital zu betreiben, die Reparaturarbeiten durchzuführen und einen guten Standard zu erreichen. Momentan werden neue Wasserleitungen verlegt um in jedem Raum in welchem Patienten behandelt werden, Kalt- und Warmwasser zu haben. In den Bettenräumen der Patienten werden Isolierungen angebracht und die meisten Räume werden mit abwaschbarer, hygienischer Farbe ausgemalt. Mit der neuen Stromversorgung werden neue Erdkabel und neue elektrische Leitungen in den Räumen verlegt.
Mir ist bewusst, dass die Arbeit hier nie zu Ende sein wird. Wir bemühen uns aber sehr, unser Ideal zu erreichen. Hauptsächlich muss ich aber all unseren Unterstützern und den vielen Freiwilligen danken, die in Simikot zum Wohl der Menschen von Humla arbeiten.
Wenn sie mehr über uns wissen wollen und auch einige Filme sehen wollen, besuchen sie unsere homepage www.nepaltrust.at.
Juni 2008 Prof. Mag. Uwe Wobrowsky