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Health Camp Bericht im Simikot-Spital 15.09.2014 bis 22.09.2014

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 Wunderschönes Land..... eines Tages werde ich wieder zurückkommen- Dr. Silvia Artne

 Team aus Österreich:

OÄ Dr. Silvia Artner (Gynäkologin- KH Hanusch)
OA Dr. Heinz Hannesschläger (Anästhesist und Palliativ Mediziner- UKL St. Pölten)
Dr. Nadine Heumann (Kinderchiurgin- SMZ Ost)
Dr. Dorothea Schmidt (Internistin- KH KFJ)
Dr. Farnaz Mesri-Darbandi (Ass. Ärztin für Kinderinterne- SMZ Ost)
Dr. Nasim Aghaalaei (Turnusärztin- SMZ Ost)
DGKS Regina Saubach (Kinder Krankenschwester- SMZ Ost)
DGKP Daniel Peternel (Onkologischer Pfleger- SMZ Ost)
Dr. Sarita Ban (Teamleader- Internistin- SMZ Ost)

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Team aus Nepal:

Tsepal Dorjee Lama (Organisator und NAPO-Leiter)
Dr. Anil Gupta (Allgemein Mediziner)
Dr. Sushil Adhikari (Arzt in Ausbildung für allgemeine Medizin)
Sarita Bohara (Leitende Hebamme)Karmu Lama (Hebamme)
Jyoti Nepal (Hebamme)
Labor Assistenten
Health Workers

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 Nach dem großen Erfolg 2012 unseres mobilen Health Camp in Gulmi , Paudi Amarai, wollte unser Verein "Forschungsverein für Gesundheitsdienstmanagement" neuerlich ein Projekt starten. Um dieses realisieren zu können, arbeiteten wir in Kooperation mit Nepal Trust.Das neue Projekt war eine Zusammenarbeit mit nepalesischen Kollegen in einem von NTA aufgebauten Simikot-Spital im Nordwesten Nepals.

1) Pädiatrischer und Kinderchirurgischer Arbeitsbericht:

Das Pädiatrische / Kinderchirurgisches Camp erfreute sich sehr großen Andrang. Der zahnärztliche Untersuchungsraum wurde kurzerhand für kindgerechte Untersuchungen umgestaltet und nach Sortierung der mitgebrachten Medikamente und Utensilien konnte unsere „Ordination“ schon geöffnet werden. Wir konnten in diesem kurzen Zeitraum die 200 Kinder untersuchen und behandeln. Die Bandbreite der Vorstellungsgründe erstreckte sich von banalen „Mutter Kind Pass“ Untersuchungen bis hin zu Traumaversorgung. Auffallend war, dass viele Eltern ihre Kinder mit bekannten chronischen Erkrankungen, die bereits von nepalesischen Ärzten diagnostiziert wurden, uns wieder vorstellten, in der Hoffnung von geheilt werden zu können oder als Ausdruck von Mißtrauen gegenüber der bereits gestellten Diagnose. Aufgrund der mangelnden Sectio – Möglichkeit in diesem Gebiet sahen wir auch einige Kinder mit angeborenen Entwicklungsrückständen. Viele Erkrankungen, vor allem die dermatologischen, beruhten auf mangelnder Hygiene. Beinahe alle der untersuchten Kinder waren zu dem mangelernährt. Aus diesem Patientenpool konnten wir 4 Kinder mit lebensbedrohlichen Erkrankungen „herausfischen“ und mittels Spendengeldern an größere Spitälern nach Kathmandu und Nepalgunj transferieren.

Statistik: N= 193, Vorstellungsgründe:

Infektionen: 86, Trauma: 14, Fremdkörper: 7, Dermatologische Erkrankungen: 42, Abdominalgien: 22, Malnutrition: 6, Entwicklungsretardierung: Seit Geburt: 7 und Nach Infekt: 3, Hernien: 4, Herzfehler: 1Muskeldystrophie: 1, Epilepsie: 1

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2) Arbeitsbericht über allgemeine Medizin/ Anästhesie:

Insgesamt waren 6 Kolleginnen (2 davon nepalesiche Kollegen) für diesen Arbeitsteil zuständig. Wir 2- 3 Ärzte hatten 2 kleine Zimmer, ohne Tageslicht, mit einem Zugang, ausgestattet mit je einer Liege, Tisch und Stuhl im Ambulanzbereich des Krankenhauses zur Verfügung. Die Verhältnisse waren dadurch sehr beengt mit entsprechend schlechter Licht- und Luftqualität. Ein Übersetzer war nur zeitweise anwesend und dadurch war eine ausreichende Kommunikation mit den Patienten sehr eingeschränkt möglich.
Die Zusammenarbeit mit den nepalesischen Spitalsärzten war nur in Ansätzen gegeben, eine sinnvolle Arbeitsaufteilung wurde verabsäumt. Außerdem waren die nepalesiche Kollegen in anderem Raum meistens Zeit für einen speziellen Eignungstest für millitäre Männer beschäftigt.Der Andrang der ambulanten Patienten war besonders während der ersten Tage enorm und nicht koordiniert. Wir konnten in den beiden Ambulanzräumen ca. 50 Patienten am Tag betreuen und mussten immer wieder Kranke auf den nächsten Tag vertrösten.
Die vorgestellten Beschwerden und Symptome standen alle in engem Zusammenhang mit den einfachen und fordernden Lebensumständen der Bevölkerung. Einige schwere Erkrankungen wie akut exazierberter COPD, Pneumonie und Bronchitis könnten wir sofort gut versorgen. Ein junges Mädchen mit akuter Bronchitis und schwerem Herzfehler wurde vor Ort diagnostiziert und in die Herzklinik nach Kathmandu transferiert. Außerdem diagnostizierten wir einen subakuten Harnverhalt vermutlich durch lokal fortgeschrittenen Rectumtumor bedingt, welche nur symptomatisch versorgt wurde.

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Hauptbeschwerden:

  • Chronische Schmerzen verschiedenster Lokalisation insbesondere im Bereich Rücken, Gelenke, Kopf und Magen mit unterschiedlich psychosomatischer Komponente.
  • Magen -Darmprobleme entweder infektiös oder ernährungsbedingt.
  • Respiratorische Erkrankungen chronisch obstruktiv oder akut infektiös
  • Hauterkrankungen chronisch parasitär oder unspezifisch ekzematös
  • Wundversorgung – zumeist alte, chronisch schlecht verheilte Wunden
  • Mangelerkrankungen und Dehydrierungen mit entsprechenden Symptomen
  • Verdacht auf maligne Erkrankungen ohne genaue Diagnostik bzw. therapeutische Konsequenz
  • Unsere therapeutischen und diagnostischen Möglichkeiten waren situationsbedingt limitiert – die Erwartungen von Seiten der Patienten sehr hoch

3) Gynäkologischer Arbeitsbericht:

Patientinnen : 255

 

Normale gynäkologische Untersuchung 27
Urintest 55
Chlamydien 7
Grav. Test 8- alle positiv
Unterleib-Rückenschmerzen 71
Epigastrische Schmerzen 16
Bronchitis 10
Diarrhoea 8
Weißer Ausfluss 31
Kolpitis 26
Dysmenorrhoe 17
Adnexitis 5
Metrorrhagie 14
Prolaps uteri 15
Harninkontinenz 11
Adnexe Zysten 8
Endometriale Polypen 6
Endometrium Carcinom 1
Mastitis puerpuralis 1
Schwangerschaften inkl. Prän. Diagnostik (5-35 SSW) 25

 

 

 

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Fiebernde 52 jährige Pat. Mit UB-Tumor Schwerer Gebärmuttervorfall Hebamme verabreicht 3 Monatspritze

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Das dramatischte Erlebnis war ein septischer Abort in der 17SSW. Nach langem Nachdenken über die Notsituation war eine manuelle Plazentalösung ohne Narkose notwendig. Wie geduldig die Patientin es ertragen hat und wie anders die Einstellung zu

Leben und Tod, Krankheit und Leiden ist. Trotz hohem Fieber ging die Patientin danach mehrere Tage Fußmarsch nach Hause unter hoch dosierter Antibiotika E innahme.

Die größte Herausforderung war unsere Hilflosigkeit für fehlende Versorgung von Diagnosen wie schwere Uterusprolaps oder Hernien bei Kindern aufgrund fehlender OP-Options vor Ort. Das Aushalten von den sehr krankmachenden Lebensumständen (Mangelernährung, offene Kochstellen, tägliches Tragen von schweren Lasten, Winter ohne Beheizung....) und die Folgeerscheinungen. Wir kreierten die Bezeichnung des „SIMIKOT TRIAS“ bestehend aus Back painepigastric pain und Caughing.

Bis zu 14 Schwangerschaften und das täglichen Schleppen bis zu 40kg sind die Ursachen für die häufigen Gebärmutterfälle auch schon in jungen Jahren ist keine Seltenheit. Hier haben wir Ring-Pessare eingelegt. Diese helfen bedingt eine kurze Zeit. Das Beckenbodentraining als Prophylaxe wurden von den Hebammen geschult.In der Zukunft könnte ein Operations-Projekt dieses Problem lösen. Die Namen der 15 Frauen habe ich gesammelt. Es müsste das Narkosegerät aktiviert und instand gesetzt werden. Die Operationen und die postoperative Versorgung gewährleistet werden.

Wir waren eine gutes interdisziplinäres TEAM an Ärzten und Pflege, sodass wir 3 interdisziplinäre Teams bilden konnten.

1. DAS KINDERTEAM: Kinderchirurgin, Kinderkrankenschwester, Kinderärztin

2. INTERNISTISCHES TEAM: Anästhesist, Internistinnen, onkologischer Pfleger, Turnusärztin

3. GYNÄKOLOGISCHES TEAM: Gynäkologin, Hebammen vor Ort

Das Gemeinsame Diskutieren über die Patienten und deren Krankheitsbilder hat mir große Freude gemacht. Ich habe die ursprünglichste Form von Medizin erfahren- Dr. Silvia Artner.

Trotzdem war unser Einsatz aus folgenden Gründen sinnvoll:

Die einheimische Bevölkerung hat unsere Aktivitäten dankbar angenommen, unser persönliches Engagement wurde allgemein wertgeschätzt. Wir haben uns für jeden Patienten ausreichend Zeit genommen, sind auf jeden Einzelnen – trotz Sprachproblemen - individuell eingegangen und waren bestrebt die notwendige Zuwendung zu geben. Einige Behandlungen, insbesondere im Bereich Schmerztherapie, wären ohne unsere Präsenz nicht möglich gewesen.

Verbesserungspotential und Perspektiven:

  • Gemeinsames Konzept mit angestellten Ärzten und engere Kooperation sind sinnvoll.
  • Schwerpunkt Präventivmedizin z.B. Ernährungsberatung, Hygiene, Tragetechniken-Hilfen, Empfängnisverhütung.
  • Spezielle Fachärzte für Dermatologie, Augen, Zahnmedizin werden gebraucht.
  • Bakteriologische Basisdiagnostik.
  • Der Operationsraum mit Geräten und Ausstattung war schon lange nicht mehr in Betrieb und wäre daher nur mit großem Aufwand revitalisierbar.
  • Ein regulärer stationärer Betrieb für die Zukunft.
  • Sichere Narkosen und Operationen wären nur mit größeren Investitionen – geschultes Personal mit 24 h Bereitschaft – verantwortungsfall im Routinebetrieb möglich.
  • Die einheimische Spitalperson mit Herr Tsepal an der Spitze war sehr motiviert, hilfreich und gut ausgebildet.